Klettern ist ein weites Feld, und die Sportart gehört nicht zwangsläufig in den Bereich der Extremsportarten. Schließlich gibt es die verschiedensten Kletterarten, angefangen bei den Kletterhallen, in denen auch Kinder bereits gut gesichert in die Höhe kraxeln können.
Beim Free Climbing sieht die Sache schon etwas anders aus – was das Risiko und die Hochspannung deutlich ansteigen lässt. Denn bei dieser Sportart hast du lediglich ein Seil und einen Haken als Sicherheitsmittel dabei, nicht als Hilfsmittel zum Klettern. Allein deine Hände und Füße müssen sich um die Fortbewegung kümmern, was enorme Körperbeherrschung, hervorragendes Gleichgewicht, hohe Konzentration und flexible Beweglichkeit voraussetzt.
Manche Kletterer sehen das Thema allerdings etwas enger und empfinden nur das Klettern ohne das Einsetzen jeglichen Sicherheitszubehörs als echtes Free Climbing. Ich würde sagen: Wenn du das Climbing nur ausprobieren würdest, wenn du Haken und Seil bei dir hast, dann solltest du das auch tun. Allein das Gefühl, nur auf Hände und Füße angewiesen zu sein, um weiterzukommen, ist echt lohnenswert. Lieber einmal mehr gesichert sein als einmal zu wenig ist daher mein Motto – vor allem für Einsteiger.
Was die Routen angeht, so gibt es natürlich verschiedene Schwierigkeitsgrade. Manche Kletterrouten haben extreme Vorsprünge und eignen sich nur für Profis. Online findest du zahlreiche Informationen zu den tollsten Klettergebieten. Denn das ist ein weiterer, großer Vorteil am Climbing: Du musst nicht einmal Deutschland verlassen, vielleicht nicht einmal deine Region.
Bei uns gibt es herrliche Spots, die sich sowohl für Anfänger, als auch für echte Kletter-Freaks perfekt eignen. Meine Favoriten habe ich hier für dich aufgelistet:
Elbsandsteingebirge: Wie der Name schon sagt, lässt es sich hier super im Standstein klettern. Wer schon immer mal Dresden besuchen wollte und gleichzeitig Kletter-Fan ist, der muss sich hier blicken lassen. Das Gebiet der sächsischen Schweiz, ganz besonders der berühmte Malerweg, ist voll von beeindruckenden Formationen, wo du puren Nervenkitzel erleben kannst.
Pfalz: In der Pfalz kann man nicht nur super wandern und mit dem Fahrrad fahren. Die Region ist auch super für Kletterer geeignet, denn vor allem der hier oft vorkommende Sandstein bietet tolle Free Climbing-Erlebnisse. Außerdem sind die landschaftlichen Gegebenheiten sehr vielfältig, sodass du hier echt richtig viel Abwechslung findest.
Frankenjura: Eigentlich ein Hotspot und ein Must-See für jeden Kletterer. Hier warten sage und schreibe 700 Felsen mit mehr als 7000 Routen auf dich. Viele sagen, das Frankenjura wäre das beste Klettergebiet des Landes – und ich denke, ich stimme ihnen zu. Hier musst du einfach gewesen sein!
Schwarzwald: Als ich das erste Mal im Schwarzwald zum Free Climbing war, war ich vor allem von der Vielfalt überrascht und enorm angetan. Denn durch die vielen Gesteine ist auch das Klettern jedes Mal eine neue Herausforderung, bei der du dich individuell auf das Gebiet einstellen musst. Denn die Anforderungen für Granit, Sandstein und Porphyr unterscheiden sich jedes Mal. Wenn du ein einziges Gebiet mit riesiger Vielfalt suchst, dann ist der Schwarzwald das richtige Ziel für dich.
Natürlich sind das längst nicht alle Kletterparadiese in Deutschland, doch diese vier Regionen haben mich immer am meisten beeindruckt. Wenn du mehr wissen willst oder weitere Tipps zu regionalen Kletter-Spots haben möchtest, helfe ich dir gerne weiter.